Montag, 20. November 2006
Erbeerzeit
Wir sitzen im ruckelnden Bus von Chivay nach Cabanaconde und essen Erdbeeren. Wir koennen uns nicht entscheiden, obs sich nach Fruehling oder Herbst anfuehlen soll. Hier ist Fruehling und nachdem wir die Hochebenen Boliviens und den Titicacasee verlassen haben und in tiefer Gegenden gereist sind, sieht man den Fruehling auch den Planzen an. UNd, es wird gruener...ooohh, wie schoen! Gruen tut so gut, nach soviel Hochlandsteppe. Die ist auch schoen, aber nach so viel Trockenheit und Staub ist es schoen, da auch hin und wieder gruen zu sehen! LEBEN! Hier merkt man das noch viel mehr, dass Wasser und gruen wirklich LEBEN ist!
Der Bus ruckelt uebrigens auf diesen Strassen so, dass wenn man ein Faeeschen Milch transportieren wuerde, waere es bei der Ankunft Butter.


Obwohl im Hochland sehr selten nur wirklich was gruenes waechst, muss man sich das ganze duchaus nicht farblos vorstellen. Alles ist bunt..Man muss nur die AUgen aufmachen! Haben noch nie so buntes Gestein gesehen. Rot, gruen. Lila, blau, gelb, weiss, schwarz, rosa, tuerkis,...in den verschiedensten Intensitaeten und Farbkombinationen. rot neben blau. Lila neben gruen,dann
gelb. zwischendrin ein weisser Streifen,...alles! Sehr huebsch!!
Ueberall natuerlich Lamas,Alpakas, Schafe und ab und zu seltene Vicuñias,
die zwischen den gelblichen Grasstrohbuescheln irgedwas wegknabbern.

Das Ganze varriiert von staubtrocken zu steinig und ab und zu eine gruenidylle, weil ein BAechlein durchfliesst.


Also: Trotz Trockenheit, viel Farbe...

In Chivay besuchen wir ein paar heisse Quellen. Eigentlich erwarten wir sowas, wie in Sajama... Natur, keine Menschen, aus der Erde sprudelndes heisses Wasser. UNd was finden wir vor, hier in mitten der Berge? Heilkurbad, wueder mans bei uns nennen. richtige Schwimmbecken und ueberdacht und mit Umklaidekabinen und mit den besten Duschen seit 3 Monaten (die allein ahetten uns ja schon gluecklich gemacht! Aber das Bad war auch nett! Warm!
ja, kleiner Wellness Aufenthalt in Chivay!
Von Cabanaconde aus wandern wir los, hinein in den zweittiefsten Cañon Amerikas (der tiefste liegt nebenan!) In 5 Stunden von ca.3200m runter zu 2200m. Gigantische Aussichten in den Cañon, viele Steine, viel Sand, wenig Pflanzen ausser in den Oasenstellen,ganz unten ein gruener fluss, der uns zur Abkuehlung winkt...und da ausser uns hier eh niemand rumspaziert, machen wir uns nicht weiter umstaende und huepfen halt gleich nackt rein. Prima!
Uns wurde erzaehlt, unten hats unter Tags 40 Grad und in der Nacht ists bitterkalt. Stimmt beides nicht so ganz. Aber es ist trotzdem heiss.
Unsere erste Unterkunft ist eine Ansammlung von suessen Lehmhuettechen in itten von Sonnenblumen, Magariten, Gras,... eine kleine Oase im staubigtrockenen Cañon.
Das Ganze auf einer Kleinen Anhoehe, mit Blick durch den Canion und auf den fluss, indem unser Hausherr frischen Fisch fuers Abendessen faengt. Es gibt Trucha!!! hmmmmm!!!!
Ausserdem gibts nich heisse Quellen. Und so liegen an diesem Nachmittag erschoepft 6 Menschlein in einem kleinen warmen Becken, das angeblich heilende Kraefte hat und lassen sich heilen.

Am naechsten Tag laufen wir um 5.30 Uhr weiter. Um 5 wird hell, un da wir eh schon wieder einfach nur frueh ins Bett sind, ist das nur geschickt, da eBergaufwandern in dieser Sonne lieber vermieden wird. Anfangs hatten wir auch noch Schatten, aber dann kam die Sonne...Die Sonne allein ist nicht schlimm, aber in Kombination mit steilsetilsteil Bergaufwnadern mit Rucksack macht einen das nicht gerade schneller. Um zur nachsten Oase im Cañon zu kommen mussten wir aber erst wieder ca.600m nach oben und dann wieder runter. Oben ankommend wollt ich eigentlich schimpfen und diesmal wirklich darauf bestehen, dass ich in die Hoehe wandern NICHT AUSTEHEN kann un ddas bestimmt nicht wieder machen werd. Aber leider kam mir dann die Aussicht dazwischen....hm bloed! So n Fuestueck mit so ner Aussicht...vielleicht kann man da ja doch mal wieder 2 Stunden Bergauf laufen... hab also doch nihct geschimpft, sondern mich gefreut!
Und ein Condor!!! Direkt vor unserer Nase! Ein riiiessen tier---holla!!
Und weil gar so schoen war, sind wir nicht auf direktem Wege in die Oase abgestiegen, sondern haben einen kurzen Umweg zu einem anderen Doerfli gemacht -einfach nur um einen Cafe und Mate de Coca zu trinken. Da nette kleine Museum, dass nus die "Wirtin" noch stolz praesentiert hat, hat uns auch mal wieder ein paar Fragen beantwortet.
Voellig am Ende vom vielen Hoch un drunter und der Sonne haben wir uns ausgerechnet den Schlafort ausgesucht, wo keiner da war. Wir haben uns ein einer Kueche im Fred-Feuerstein-Style unser Sueppchen gekocht, ne Runde im Pool gebadet und -als dann immer noch keiner da war- halt wieder gegangen.
Im naechsten gabs dann urige Strohhuetten mit Strohpritschen -wobei wir schon die urigste hatten, Suppe und ein riesse Teller Spaghetti und als "Abendprogramm" eine Truppe Superturis aus Polen, die uns koestlich amuesiert hat.
Am naechsten Morgen um 3.15 (wegen der Sonne!!) loslaufen um die 1000 Hoehenmeter, wieder hochzuschnaufen!!! haphuuu!!!! ABer wir habens geschafft!! 3,5 Stunden einfach nur steilsteilsteil Bergauf!! Zuerst im dunkeln mit Annes Stirnlampe, dann Daemmerung und dann hell..sehr schoen! Sehr schoen! UNd dadurch wars auch gar nicht sooo schlimm! Und der lustige Polentrupp, der da ja auch hochmusste, hat uns auch noch aufgemuntert! Mei, sind wir stolz auf uns!

Ansonsten wird heut nur noch Busgefahren! Von Cabanaconde nach Chivay, Von Chivay nach Arequipa und von Arequipa den NAchtbus nach Cousco. Da solls ja angeblich jeden Tag regnen...wir sind gespannt!!

Und jetzt sitzen wir im Busbahnhof im Internetcafe. Unten schreien die verschiedenen Busanbieter, was sie so zu bieten haben: "CouscoCouscoCousooooo!!" "LimaLimaLimaaaaaa!!!" "laPaaaaz...LaPaaaaaz!" oder auch "wuaoaswuoaswuioasdh!!! man kanns nicht immer verstehen, was sie im Affentempo runterrasseln.



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